
Geboren:
Am 2. September 1963 in Frankfurt am Main (West-Deutschland) als Sohn eines Maschinenbau-Ingenieurs einer aus Magdeburg stammenden veterinärmedizinischen Assistentin. Aufgewachsen in der Friedrich-Ebert-Siedlung in einem der am frühsten kulturbereicherten Viertel (dem „Kamerun“, heute Gallus-Viertel). Väterlicherseits: Großvater Musiker, ab 1934 Dirigent des Herchenröder Quartetts, Urgroßvater (stammte von eingewanderten Hugenotten ab) leitete seit 1922 gemeinsam mit dem österreichisch-deutschen Professor Franz Karl Delavilla die Lithografenklasse der Städelschule (an der TK später studierte). Mütterlicherseits: Unternehmer, darunter ein polnischer Wodka-Fabrikant namens Roman Bialkowski, der in einer Winternacht in der Gegend von Buckau auf der Schwelle seiner Haustür erfror.
Studierte:
Bildende Kunst an der Staatlichen Hochschule (Städel, siehe oben), Frankfurt am Main, bei dem wohl wichtigsten deutschen Popkünstler der Gegenwart Thomas Bayrle. Zeitweise auch am San Francisco Art Institute, wo er einen Kurs in Creative Writing absolvierte und die Entscheidung traf, von nun an zu schreiben.
Erstes Credo:
«Im Kampf gegen die Menschheit seit 1999.»
Heutiges Credo:
«Ich bin der Kaltlufttropfen in der Erderwärmung der deutschen Literatur.»
Wichtig:
Die meisten Filme von Kubrick, Fassbinder, Passolini, Scorsese, Kurosawa, Buñuel.
Noch wichtiger:
Die Philosophie des Kybernetikers Norbert Wiener.
Gelesen:
So gut wie alles, ausser ideologisch kontaminierter Deutsch-Scheisse wie Böll, Grass, Lenz etc.
Das Jahr, in dem Kunkels Bücher verschwanden:
Der Skandal um Endstufe –: Hier berührten Thema und Inhalt einer Fiktion offenbar die in Deutschland akzeptierten Grundlagen politisch korrekten Denkens an neuralgischen Punkten . (siehe auch Zum Abschuss freigegeben. Ein Medientagebuch, 2020). Versteht sich seitdem als „displaced person“ in intellektueller Hinsicht.
Verflossene Wohnorte, an denen seine Schreibtische standen:
London (GB), San Francisco (USA), Amsterdam (NL), El Paso (E), Berlin (D), Hamburg (D) und Bern (CH).
Literarische Koordinaten:
für die Tapferkeit vor dem Freund, /
für den Verrat unwürdiger Geheimnisse /
und die Nichtachtung /
jeglichen Befehls. (Ingeborg Bachmann)
Bibliografie
- Das Schwarzlicht-Terrarium. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22646-4
- Ein Brief an Hanny Porter. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22678-2
- Endstufe. Eichborn, Berlin 2004, ISBN 3-8218-0753-9
- Kuhls Kosmos. PulpMaster, Berlin 2008, ISBN 978-3-927734-41-8
- Schaumschwester. Matthes & Seitz, Berlin 2010, ISBN 978-3-88221-690-5
- SUBS. Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-26692-6
- Wanderful – Mein neues Leben in den Bergen. Eichborn-Verlag, Köln 2014, ISBN 978-3-8479-0568-4
- Mir blüht ein stiller Garten. Edition C.W., Ascona, Sonder-Edition, 2016
- Das Wörterbuch der Lügenpresse: Deutsch – Lügenpresse, Lügenpresse – Deutsch. Kopp Verlag, Rottenburg 2020, ISBN 978-3-8644-5733-3
- Endstufe. Die unzensierte Originalfassung Edition Kunkelversum, Berlin 2020, ISBN 978-3982078939
- Zum Abschuss freigegeben. Kopp Verlag, Rottenburg 2020, ISBN 978-3864457715
- Der Weg der Maschine. Edition BuchHaus, Loschwitz 2021, ISBN-10 3982300541
- Im Garten der Eloi. Geschichte einer hochsensiblen Familie. Europa Verlag, München, 2022, ISBN-10 : 3958904777
- Welt unter. Europa Verlag, München 2022, ISBN-10 : 3965090615
- Die digitale Werkausgabe, Band I: Das Schwarzlicht-Terrarium, Europa Verlag, München 2023, ASIN : B0BS3S5C16
- Die digitale Werkausgabe, Band II: Kuhls Kosmos, Europa Verlag, München 2023, ASIN : B0BWJPQXF