Endlich, der 1. Band der Digitalen Werkausgabe ist da: «DAS SCHWARZLICHT-TERRARIUM»


Die Neuerscheinung 2022: Im Garten der Eloi

Berlin, Januar 2016: Die Welt von Harro Grunenberg, Leiter eine Agentur für ethische Werbung, wird unsanft erschüttert, als er zufällig erfährt, dass seine Tochter Opfer einer Vergewaltigung wurde. Merkwürdigerweise scheint der Vorfall im woken Milieu – wo er und seine Frau ihre Brötchen verdienen – „unsagbar“ zu sein, mutmaßlich, weil der Täter Einwanderer ist. In einer Zeit, in der Meinungsfreiheit zu einem Gnadenerweis der Elite geworden ist und Medien Tatsachen als „auf-vernünftige-Weise-nicht-mehr-besprechbar“ (Die Welt, 3.2.2015) empfinden, darf es keine Ausnahme geben – eine Regel, die der Werbe-Guru allerdings nicht einsehen will. Verstört von dem seelischen Kältestrom seiner Umgebung, die darauf beharrt, es „sei doch nichts passiert“, begibt sich
„Grünchen“ auf einen ebenso subversiven wie aberwitzigen Rachefeldzug …
Doch die In-crowd der Bessergutmenschen Berlins hat längst die Ratte gewittert, das System, dem Grünchen seinen Platz im Garten der Eloi (ein aus dem Hebräischen entlehntes Sinnbild vom Paradies) verdankt, hat für diese Sorte Zivilcourage kein Verständnis. Der enttarnte Konterrevolutionär wird verbannt und erlebt infolgedessen alle Stationen der gesellschaftlichen Ächtung bis hin zu seiner Entmenschlichung als „Unperson“, derer sich die eigenen Kinder schämen. Er findet zuletzt nur noch Unterschlupf in einer konspirativen dunkeldeutschen Ost-Männer-WG, die von der „Notwende“ – einer Rücknahme der deutschen Wiedervereinigung von 1989 – träumt … Angesichts dieser Fallhöhe grenzt es dann fast an ein Wunder, dass Grünchen doch noch am Ende gewinnt!
Erste Pressestimmen
auf Tichys Einblick

und die Weltwoche

HINWEIS ZUM ARCHIV :
Welcome. English-speaking visitors are requested to select the menue point ENGLISH. We’d like to apologize in advance for possible language distortion through machine translation. All articles published here are part of the private archive of Mr. Kunkel and designated only for internal use. Downloading – even for academic purposes – is prohibited.
Dieses Presse-Archiv befindet sich seit März 2021 im Aufbau. Es untersteht einer privaten Trägerschaft mit Sitz in Ascona, Schweiz.
In praktischer Hinsicht fungiert die Site in Zeiten von Cancel Culture und Framing auch als Informationsstelle. Ihr primäres Angebot richtet sich generell an Personen aus dem deutschsprachigen Raum, die an Thor Kunkel und seinem Werk interessiert sind. In wissenschaftlicher Hinsicht richtet es sich an Studenten, Philologen und Germanisten, die nach Primärquellen suchen.
Der Autor gilt den Mainstream Medien als „umstritten“ und gleichzeitig als einer der wichtigsten Wegbereiter für eine Erneuerung der deutschsprachigen Literatur. Mit seinem 1999 erstmals in Klagenfurt vorgestellten, autobiografisch grundierten Roman „Das Schwarzlicht-Terrarium“ erfand er – aus unserer heutigen Sicht – das literarische Genre der Autofiktion. Kunkels Romane sind untrennbar von persönlichen Lebensphasen des seit 2009 in der Schweiz lebenden Autors.
Die Idee eines Kunkel-Presse-Archivs entstand zwischen Studierenden in einem Komparatistik-Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München, Department I. Das Archiv versteht sich daher als propädeutische Passage zu einem möglichen Forschungsprojekt.
Veranlassung gab zum einen die überraschende Feststellung, dass das Netz – im Hinblick auf Thor Kunkels Person und Romane – sehr vergesslich ist, zumindest was positive Berichterstattung betrifft. Wer oberflächlich recherchiert, hat den Eindruck Thor Kunkel wäre erst 2004 mit seinem vom Spiegel skandalisierten Roman Endstufe aufgetaucht, und dann gleich wieder in der Versenkung verschwunden. Frühere und spätere Schaffensphasen werden ausgeblendet, Hinweise auf Auszeichnungen, Stipendien und Positionen auf Bestsellerlisten routiniert unterschlagen, dafür wird der Autor aufgrund einer kurzfristigen Industrietätigkeit (Parteienwerbung) aus dem Jahr 2017 übel beleumundet.
Eine weitere Motivation verdanken die Archivar*Innen dem aktuellen Wikipedia-Artikel zum Lemma Thor Kunkel, wo sich Wiki-Informationsoffiziere geradezu überbieten, den von dem rechten Blogger Henrik Broder 2004 gegen Kunkel losgetretenen Skandal zu marginalisieren. Dabei gibt es im deutschsprachigen Raum kaum einen modernen, deutschsprachigen Schriftsteller, der hinsichtlich seines vielschichtigen Werks und seiner Persönlichkeit faszinierender ist als Thor Kunkel. Als transgressiver Vordenker einer untypischen deutschen Literatur hat der Einfluss seiner Werke auf junge Autoren bis heute nicht an Bedeutung verloren.
Der Zweck dieser Online-Archivalien-Repräsentation besteht im Wesentlichen darin, die Rezeption des Schriftstellers und studierten bildenden Künstlers vor seiner inoffiziellen Ausbürgerung in größtmöglichem Umfang zu dokumentieren und die gelöschten Primärquellen für literaturwissenschaftliche Forschungszwecke wieder zugänglich zu machen.
Kunkels bahnbrechendes Werk (man nehme nur seine Science-Fiction-Behandlung des III. Reiches in Endstufe), seine in Deutschland einzigartige literaturästhetische Morphologie, aber auch seine Erfolge im In- und Ausland, sollen ausgeblendet werden, um dem Autoren künstlerische und karriere-förderliche Entwicklungsmöglichkeiten zu nehmen und seine Lebensleistung zu schmälern. Der Wikipedia-Artikel wurde in den letzten Jahren – trotz Erfolge wie der Verfilmung von Kunkels Subs durch den Regisseur Oscar Roehler – immer weiter gekürzt, zweifellos unter der Prämisse Irrelevanz zu erzeugen. Beispielsweise wurde ein ganzer, seit mehreren Jahren bestehenden Abschnitt zum Thema „Sekundärliteratur und Propädeutik“ wurde ohne Begründung im Sommer 2021 eleminiert.
Tatsache ist, der Wikipedia-Artikel beinhaltet zahlreiche Fehler. Schon der erste Satz, in dem behauptet wird, Kunkel sei „freiberuflicher PR-Berater“ ist falsch. Eine Quellenangabe – wie sonst üblich – findet sich nicht. Fakt ist: Im Laufe von mehr als 30 Berufsjahren arbeitete der Autor als Kreativ-Direktor, Drehbuch-Autor und Regisseur. Der Beruf des „PR-Beraters“ wurde von Kunkel zu keinem Zeitpunkt ausgeübt. Die von Wikipedia gemünzte Fremdetikettierung „PR-Berater“ soll billig und herablassend klingen und eine bezahlte Propaganda-Tätigkeit insinuieren. Einen mehrfach ausgezeichneten Kreativen der Londoner und Amsterdamer Werbeszene als „freiberuflichen PR-Berater“ zu bezeichnen, ist in etwa so wie einen Herzchirurgen mit einem praktischen Arzt zu vergleichen, einen Richter mit einem Gerichtsdiener, einen Spitzenathleten mit einem Lokal-Fußballer etcetera. Es ist offensichtlich, dass hier die Biografie eines Menschen nach DDR-Vorbild gebeugt werden soll. Durch die neue Netzpräsenz ist es Interessierten – aber auch Journalisten und Literaturwissenschaftlern – möglich einen kompletten Überblick über Kunkels Rezeption durch mehr als 2 Jahrzehnte zu gewinnen.
Das private, kürzlich von Lausanne nach Ascona überführte Archivgut ist der Öffentlichkeit aus verständlichen Gründen nicht zugänglich. Auf Anfrage an ashilpinslife@gmail.com können die Originale, sowie andere hier erstmals veröffentlichten Dokumente vorgelegt werden. Dazu zählen auch Zeugnisse aus der schriftstellerischen Praxis, Fotos von Lesetouren und Auszüge aus Korrespondenzen. Alle eingescannten Artikel sind entweder Reproduktionen von real existierenden Informationsträgern oder archivwürdige Leihgaben von Dritten, die unter Berufung auf das Schweizer Obligationenrecht §19.2.2. im Sinne eines depositum irregulare ohne Eigentumsübertragung hinterlegt wurden. Sie werden hier im Sinne von objets trouvés präsentiert. Die Archivalien wurden daher nicht abgetippt. Die Trägerschaft des Archivs weist darauf hin, weder Urheber noch Besitzer der chiffrierten Inhalte zu sein. Das Downloaden der Scans – selbst zu akademischen Zwecken – ist daher strengstens untersagt. Sinn und Zweck ist allein der Zugang zur Information um dem medial manipulierten Bild von der Tätigkeit des Autors entgegenzuwirken.
Die Mitarbeiter*Innen dieses Archivs – allesamt Studierende an der Ludwig-Maximilians-Universität und wohnhaft in München – danken Herrn Kunkel für seine Unterstützung.
MiLöf SAlbg KRoth