Pressestimmen

Subs

„Wehret den Anfängen! hieß es einst bei Ovid. Thor Kunkel setzt dagegen: Untersucht die Anfänge!“ – PETER SLOTERDIJK

Hallo. Die neuen Sklaven sind da…Eine »provokante Petitesse zum selbstgefälligen Amusement« – so nennt Claus seiner Frau gegenüber seine Annonce für die neue Putzfrau. Zu ihrer Überraschung melden sich auf die Anzeige dann tatsächlich Menschen, die sich ernsthaft als »Sklaven« bewerben. Als sich Claus für Bartos, einen promovierten Altphilologen, und dessen Frau Svetlana entscheidet, ahnt er nicht, wie schnell er von seinen »Subs« abhängig werden soll. Bald bieten immer mehr Sklaven ihre Dienste an.

Mit einem exklusiven Nachwort von Kunsthistoriker Sebastian Knoll.

Pressestimmen

Wer eine extrem spannende, beklemmend gruselige, abstrus skurrile im Hier und Jetzt verwurzelte Gesellschaftssatire mag, sollte Thor Kunkels Roman „Subs“ lesen. (…) Die Lektüre ist ein Gewinn, sowohl für die Schönheitschirurgen und Anwälte als auch für die modernen Sklaven des Landes.

– HAMBURGER ABENDBLATT, 21.07.2011,

Kunkel zeigt uns die Welt, wie sie ist: voller „Unappetitlichkeitssendungen“ im TV, mit „medialen Selektions-Shows“, in denen eine „Laber-Dompteuse“ wie Heidi Klum den Ton angibt. (…) Lebt nicht der „Amüsierfaschismus“ (Peter Sloterdijk) unserer Casting-Gesellschaft von der Selbst-Kasteiung? Von Züchtigung, Selbsterniedrigung und – freiwilliger Selbstversklavung?

– BAYRISCHER RUNDFUNK-1, 26. Mai 2011, besprochen von Knut Cordsen

Thor Kunkel gelingt eine beißende Kritik am formfixierten Nespresso-Bürgertum, das dermaßen auf den Hund gekommen ist, dass es Sklaven zur Wiederbelebung braucht. Kunkel wieder so gut wie zu „Endstufe“-Zeiten. – DER STERN, 10. Juni 2011

Der Autor Thor Kunkel ist ein scharfer und kritischer Beobachter unserer gesellschaftlichen Gegenwart und ein Querdenker. Wo steht unsere Gesellschaft heute? Wie gehen wir mit der wachsenden Kluft zwischen Armen und Reichen in unserem Land um? Welche Werte sind uns wichtig?

–ARTE.TV, „Metropolis“, 2. Jul 2011

„Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein.“ Westerwelle meinte damit die offenbar in Saus und Braus lebenden Hartz-IV-Empfänger. Thor Kunkel dreht in seinem Roman den Spieß um. (…) Er will eine Debatte auslösen, auch über „die wahren Asozialen“, jene Reichen, die dank ihres Geldes in einer Parallelgesellschaft lebten, in der sie sich alles herausnähmen.

–BERLINER ZEITUNG,  8. Juni 2011

In seiner fulminanten Gesellschaftssatire „Subs“ lässt Thor Kunkel ein Berliner Ehepaar einen Mini-Sklavenstaat gründen – mit fatalen Folgen fürs eigene Wohlbefinden. – FOCUS, besprochen von Jobst-Ulrich Brand am 14.06.2011

Thor Kunkel ist und bleibt der deutsche Großmeister des Trash. – DER STANDARD, 3. Juni 2011

Verfilmt von Oscar Roehler unter dem Filmtitel „HERRliche Zeiten“, in den Hauptrollen Katja Riemann, Oliver Masucci und Sebastian Finzi.

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Schaumschwester

„Wie die menschliche Rasse freudvoll verlöschte“

Eine unbestimmte Zeit in naher Zukunft, die Menschheit steht vor einem Problem: Die Erdbevölkerung schwindet drastisch, die sozialen Sicherungssysteme drohen zu kollabieren, die Macht der Politiker zu bröckeln. Nach einem Gipfeltreffen wird der zynische Geheimagent Kolther mit einem heiklen Auftrag betraut: Er soll das Komplott einer Sexpuppenfirma verhindern, der es gelungen ist, so wirkungsvolle »Schaumschwestern« herzustellen, dass sich die Menschheit, den Puppen verfallen, nicht mehr fortpflanzt. Doch Kolther, der erst nach und nach die Hintergründe seines Auftrags versteht, wird selbst zum Spielball seiner Auftraggeber. Kann er, in Begleitung seiner so schönen wie schlauen Kollegin Lora, das Komplott hinter dem Komplott aufdecken und die Menschheit retten?

Eine moderne Pygmalion-Geschichte zwischen E. T. A. Hoffmann und Hans Bellmer, und gleichzeitig ein rasanter, spannender und aberwitziger Spionageroman, der von der Ablösung des Menschen durch seinen nächsten Evolutionssprung erzählt.

»Kunkel schreibt flüssig, elegant, ohne schwülstig zu sein, kraftvoll, rund und zielsicher, dem Plot so angemessen.«
Beckinsale Blog, 23. November 2010

»[Die] Zukunftsvision [Kunkels] ist äußerst interessant und gar nicht mal abwegig.«
Dirk Benninghoff, Financial Times Deutschland, 17. November 2010

»Amüsant geschriebene Nah-SF mit miesepetrisch-kritischem Unterton, ganz in orwellscher Tradition.«
Ralf Steinberg, Fantasyguide, 30. September 2010

»Beides – Diskurs und Drama – werden hier geschickt zu einer packenden, sowie erhellenden Geschichte vermengt. Und so liegt am Ende ein weiterer, grandios geschriebener Beweis dafür vor, dass Thor Kunkel einer von den Großen ist. Das Fleisch ist schwach in Kunkels Romanen. Seine Geschichten, sein Ton und sein Verve sind es nicht.«
Martin Spieß, literaturkritik.de, 21.07.2010

»Kunkels Konzept was Tonfall, Themen, Figuren, Erzählaufbau usw. angeht ist in der derzeitigen deutschen Literatur ziemlich einzigartig. Einerseits nutzt er einen satten Kolportagestil, [a]ber er wagt es dabei, große Themenkomplexe wie Menschenbild-Konflikte, Zeitgeist-Kritik, Biopolitik, Hegemonie der Pornokratie im kulturellen Mainstream (um nur einige zu nennen) aufzufalten.«
Alexander Müller, molochronik.antville.org, 28. Mai 2010

»Der Schriftsteller und Satiriker Thor Kunkel kennt sich aus in unseren Breiten. Er leuchtet mit seinem neuen Buch Schaumschwester ungehörig genau in die Eingeweide der hiesigen, kulturell zerfallenden Gesellschaft. Kein geringeres Thema als die Abschaffung des Menschen und sein Cyberersatz bildet den Stoff der Science-fiction-Hyperbel Kunkels. Kunkel ist in diesem Thema sehr belesen und gelehrt.«
Wilhelm Hindemith, Badische Zeitung, 30. Juni 2010

»Hoch spannender Handlungsverlauf, den Kunkel mit brisanten Reflexionen auflädt, über das Schicksal der modernen Zivilisation, die sich mit den Ergebnissen der Evolution nicht länger zufrieden geben will, sodass die Technologie eine zweite Evolution mit der Schaffung künstlicher Frauen und perfekter Sexualobjekte hervorbringt. Das neue Buch Kunkels ist mutig und interessant zu lesen, man geht aus ihm verändert und gedankenreicher hervor, als man vor der Lektüre war. Ein Gewinn also, allen Lesern zu empfehlen, die Intelligenz und Erfindungsreichtum eines science fiction Autors von Kunkels Format hoch schätzen und deshalb nicht versäumen sollten.«
Quenzel, Donaufalter.de, 25. Juni 2010

»Thor Kunkel ist zurück. Schaumschwester erscheint nun in der ›Neue-Welt‹-Reihe des verdienten Verlages Matthes & Seitz. [Kunkel] erzählt die Geschichte vom friedlichen Ende der Menschheit – Aussterben durch cleane Autoerotik. Die detailreich beschriebenen Sexpuppen sind fast perfekt.«
Sebastian Fasthuber, Volltext, 3/2010

»Mit seinem neuesten Roman Schaumschwester liefert Kunkel eine spannende Mischung aus Science-Fiction und Agententhriller, geschmückt mit einigen philosophischen Exkursen, ab. 270 kurzweilige Seiten, die mit allem gefüllt sind, was das Herz des Pulp-Fans begehrt. Schaumschwester von Thor Kunkel ist der zweite Band der Reihe ›Neue Welt‹, und wenn die Verleger das Niveau halten, könnte das mit der Zeit eine schöne kleine SF-Reihe, die spannende Geschichten mit philosophischen Gedanken verbindet, werden.«
Axel Bussmer, Kriminalakte, 14. Juni 2010

»Kunkel schäumt vor Ideen, Gesellschaftsdiagnostik und Weltverzweiflung.«
Sabine Schutter, TITEL-Kulturmagazin, 03. Mai 2010

»Das Buch ist ein Fest!«
Thomas Hofmann, Buchrezicenter.de, 27. April 2010

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Ein Brief an Hanny Porter

Pressestimmen

„Nach seinem großartigen 70er-Jahre-Panoptikum Das Schwarzlicht-Terrarium ist Kunkels zweiter Roman eine dialoglastige Reflektion zwischen vier Personen über den „amerikanischen Traum“. Auf der Gewinnerseite stehen die Porters, in deren wohlgeordnetes Leben das alte Ehepaar Marv und Ellie einbricht, um just zu dem Zeitpunkt, an dem sie nichts mehr zu verlieren haben, ihr Recht auf Glück einzufordern. Geschrieben beinahe wie ein Drehbuch, drängt sich die Vorstellung einer Verfilmung im Stil eines Kammerspiels a la Polanskis „Der Tod und das Mädchen“ auf. Kunkel stellt durch den komplett unterschiedlichen Ansatz des Buches im Vergleich zum Erstling seine Vielseitigkeit unter Beweis.“ – VOLKER SCHAURICH

»Ich empfehle “Ein Brief an Hanny Porter” von Thor Kunkel. Klingt nach einem dreisten Harry-Potter-Plagiat ist aber ein perfekt erzählter Psycho-Thriller. Sozialneid führt zu Kriminalität: Arme Alte nehmen sorglose Reiche in deren Ferienhaus auf Hawai gefangen – ein Sommernachtsalbtraum. Auch wenn es hier nicht so offensichtlich ist wie bei seinem bahnbrechenden Roman »Das Schwarzlicht-Terrarium« – Kunkel ist die Zukunft der deutschen Literatur.«  – FOCUS, 30.Juni 2000 »Literaturtipp des Monats«

»Auch in seinem zweiten Buch stimmt die Chemie – dieser Krimi-Brief ist ein fesselnder Psycho-Krimi, eine Geschichte, die um Verfilmung schreit.«

– FRANKFURTER RUNDSCHAU, 2.6.2001

»Vor dem Hintergrund des medialen Geschehens um den Simpson-Prozess verarbeitet er die Gesellschaftsproblematik der USA zu einem privaten Drama.«

– EDIT, Nr. 25, Frühjahr 2001

»Wie in einem Brechtschen Lehrstück lotet der Autor in dieser atemberaubenden Geschichte soziale Bedingungen und die Handlungsspielräume seiner Figuren aus und treibt sie auf die Spitze.«

– NDR, 22.5.2001

»In seinem neuen Buch „Ein Brief an Hanny Porter“ beschreibt Thor Kunkel ein künstliches Paradies. Auf Hawaii. Eine abgeschottete Siedlung der Schönen und Reichen. In dem Roman wird sie zum Albtraum. Zwei arme, alte Besucher, die eine Woche Urlaub in dieser Siedlung in einem Preisausschreiben gewonnen haben, rächen sich an der Welt, aus der sie ein Leben lang ausgeschlossen waren. Harmlos zunächst, freundlich fast und von Seite zu Seite brutaler und hinterhältiger. Ein guter Psycho-Krimi. Ganz anders, schneller, glatter als das „Schwarzlicht-Terrarium“.«

– DIE TAZ, 22.4.2000

»Den Kampf zwischen Arm und Reich tragen die vier Protagonisten

in irrwitzigen Dialogen vor der Kulisse eines flimmernden TV-Bildschirms aus.«

– DER STERN, 26.5.2001

»Rache am System – so könnte man das übergeordnete Thema Thor

Kunkels nennen.«

– DEUTSCHES ALLGEMEINES SONTAGSBLATT, 11.05.2001

»Nicht nur wegen seiner Kürze demonstriert das Büchlein eine neue Facette des Autors : Er kann auch eine leichte Krimi-Novelle schreiben, die nebenbei den OJ-Simpson-Prozess reflektiert.«

– KULTURSPIEGEL, 5/2001

»Thor Kunkels Romane transportieren Zeitgeschichte in der Plastiktüte des Außenseiters.«

– EDIT, Nr. 25, Frühjahr 2001-09-10

»Hawai sehen & sterben : die Uraufführung von “Porter’s

Paradise“ am Schauspiel Leipzig. Ellen Hellwig und Friedhelm Eberle spielen die von den Wohlstandswellen vergessenen Habenichtse mit der genau dosierten Sturheit verbohrter Greise : Schluß mit  Kompromissen! Palmen für alle!«

– FAZ-Feuilleton,18.1.2002

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Das Schwarzlicht-Terrarium

Frankfurt a. Main, 1979, – kein „Mainhattan“, eher eine trostlose Kleinstadt,ein Pflaster, wo nichts los ist…

Erzählt wird die Geschichte von Anton Kuhlmann, genannt Kuhl, der – nach Abbruch seiner Fernsehtechniker-Lehre – ein Dasein als Nachtwächter fristet. Kuhl sieht sein Leben als „biologischen Film“ , in dem ihm leider nur eine Statistenrolle zugedacht wurde.  Das will er natürlich ändern. Nur wie?

Die Handlung entfaltet sich auf mehreren Ebenen im Dunstkreis von Nachtschwärmern,  – Soldaten der US-Army, Existenzflüchtlingen, „Discojoten“ und LSD-Astronauten – , die es Kuhl nicht leicht machen die Rolle seines Lebens zu finden…

Doch auch andere haben es nicht leicht: Rio – Kuhls Freund, ein Chemie-Arbeiter, der sich seit Jahren erfolglos bei der N.A.S.A um bewirbt –, spielt das Versuchskaninchen für den Drogen-Fabrikanten Karl Fußmann … Mit erschreckenden Folgen.

Der Roman „schichtet in der historischen Realität der 70er Jahre eine Vielfalt von spannenden und tragi-komischen Nebengeschichten“ (Wikipedia) : Drogen-Experimente einerseits und der illegale Handel mit Waffen der US-Army bilden zwei Spannungsbögen, die sich schließlich in der apokalyptischen Neujahrsnacht 1979/80 annulieren.

Zwei Welten prallen im Schwarzlicht-Terrarium aufeinander : Die geistige und kulturelle Wüste Frankfurts und der American Dream, der sich als Disco-Import mitten in der Sachsenhäuser-Altstadt mainfestiert. Auch in den Dialogen der Protagonisten verquickt sich hessischer Alltagsjargon mit G.I.-Slang zu einer hochliterarischen Gossensprache.

Alles was behandelt wird, ist genau so wie die Realität, –  unschlüssig und unvorstellbar, der Alltag selbst als ein absurdes Spektakel.

Kuhls bleibt der heimliche Antiheld des Romans, sein Übergang vom „ganz alltäglichen Wahnsinn“ zur echten Psychose bildet den roten Faden des Geschehens. Lakonisch kommentiert er seine Geschichte der Siebziger Jahre bis zum Ende.

Der Roman gewann unter anderem 1999 beim Ingeborg-Bachmann-Wettlesen den Ernst-Willner-Preis.

»Die Desillusionierung ist komplett. Die Gesellschaft, der Mensch haben ihre Möglichkeiten erschöpft. Es gilt die Welt neu zu denken.«

– FAS (FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG), 17.3.2002, aus dem

Kanon der „25 wirkungsvollsten deutschen Bücher der letzten 20 Jahre“.

»Für seinen Roman „Das Schwarzlicht-Terrarium“ erhielt Thor Kunkel 1999 den Ernst-Willner-Preis beim 23. Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.

Die Jury entdeckte das Lebensgefühl einer ganzen  Generation und prophezeite gar ein Kultbuch.

Kunkels 640-Seiten-Wälzer ist viel mehr als Pulp-Literatur. Gespickt mit naturwissenschaftlicher Theorie, philosophischen Exkursen, Gewalt, Drogen und rasanten Dialogen, stellt der Text auf verschärfte Weise die Frage nach dem Sinn des Lebens.«

– KULTURSPIEGEL 5/2001

»Immer wieder schlägt Kunkel den Bogen vom All zur

Amöbe, von der Poesie des Alltags zur wissenschaftlichen Beschreibung biochemischer Abläufe.«

– FRANKFURTER RUNDSCHAU, 22.7.2000

»Viel gewagt, viel gewonnen…ein gelungenes Debüt.«

– DEUTSCHES ALLGEMEINES SONTAGSBLATT. 14.7.2000

»…großartiger Frankfurt-Roman, ein erstaunliches Buch.«

– DIE TAZ, 20.6.2000

»Kunkel erzählt aus dem Inneren der Köpfe, in der Sprache der Figuren,  komisch,  wirr, passioniert und hellsichtig.

Dabei kommt er ganz ohne den weltanschaulichen Leim aus, der so viele Bücher zusammenhält, und macht dennoch unendlich viel mehr, als bloß zu dokumentieren. «

–  DIE WELT, 25.11.2000

»Faszinierend ist, daß hier ein deutscher Autor von Thomas Pynchon gelernt hat, wie man Popkultur und Wissenschaft, Schweinkram und Philosophie zu Literatur verdichtet.«

 –  BUCHREPORT,Nr.50, 13.12.2000

»Tatsächlich ist das „Schwarzlicht-Terrarium“ weit mehr als eingedeutschte Pulp-Prosa…«

– DIE WOCHE, 7.April 2000

Kuhls Kosmos

DIE FORTSETZUNG EINER BÖSEN NEO-PULP FICTION …

Silvester 1979. Als der neunzehnjährige Kuhl in einem alpinweißen Dodge Challenger R/T vorfährt und eine feudale Villa in Nassau anmietet, ahnt niemand, dass er ein in Frankfurt gesuchter, aus dem Stadtteil Kamerun stammender Raubmörder ist. Sein bisheriges Leben beschreibt er als ein mieses, billig produziertes B-Movie, doch wie lange wird die Beute reichen, wenn man Mitglied im teuersten Golfclub wird, sich unter greise Millionäre mischt und mit Pornofilmproduzenten verkehrt? Kuhl beschließt, das Ende seines Films umzuschreiben und ihm auf einer Disco-Party einen galaktischen Showdown zu verpassen … Neo-Pulp für Fortgeschrittene, made in Germany. Thor Kunkels bitterböse Coming-of-age-Story erinnert an seinen preisgekrönten Roman Das Schwarzlicht-Terrarium und daran, dass es erst vorbei ist, wenn es vorbei ist.

„Sensationell komisch – ein rasant brutales, freudvoll- desillusioniertes Abrechnungsbuch mit der Welt.“

– FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 14. 8. 2008

“Und Kunkels Krimi ist viel mehr: die Verbindung von Pop-Lifestyle, Punk-attitude und Gossenflair, der Autor ein Amok-Autor im besten Sinne des Neo-Pulps.. .”    – SÜDDEUTSCHE vom 2.2.2009

„Thor Kunkel schafft es zwischen Gallus-Viertel und Hauptwache ein völlig fremdes Universum zu inszenieren,das durch seine Überdrehtheit nicht weniger realistisch ist als eine gnadenlos reduzierte Black Community in einem Mosley-Roman.“

– TITEL-Magazin, 20. 8. 2008

„Ganz entschieden gegen jede Art von Zeitgeist verfasst – damaligen wie heutigen – und mit seinem Hang zu gallig-polemischen Rundumschlägen.“ – TEXT-UND–WEB.de 10/2008

„Dieser Schriftsteller ist noch lange nicht an seinem Zenit angekommen, geschweige denn seinem Ende.

Man kann sich nur darauf freuen, mehr von ihm zu lesen.“

DIE BERLINER LITERATURKRITIK, vom 26. 11. 2008

„Nach dem geschmacklosen, aber glänzend geschriebenen Naziporno-Roman „Endstufe“ war es still um Thor Kunkel. Kein Wunder, hatte sich das deutsche Feuilleton auf das umstrittene Manuskript gestürzt und es in munterer Eloquenz in der Luft zerrissen. Kunkel mag es geschadet haben, seiner Schreibe glücklicherweise nicht. Der neue Roman heißt „Kuhls Kosmos“. Es ist 1979, der 19-jährige Raubmörder Kuhl sitzt auf den Bahamas und verprasst das Geld, das er seinen Opfern gestohlen hat. Nicht mal 20 Jahre alt, hat er seine Existenz schon satt und will sich das Leben nehmen, indem er sich beim Sex – im Zustand höchster Lust – eine Kugel in den Kopf schießt. „Kuhls Kosmos“ ist eine brillante Melange: selbstreflektiert, juvenil und actionreich. Kurz: ein wunderbares Stück Literatur zwischen Wahnsinn und „Pulp Fiction“-Kino.

– FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND

„Ein gutes Buch, ein freches Buch, ein dreckiges Buch… meint unser Rezensent zu Kunkels Kuhls Kosmos, erschienen im „pulp master-Verlag. Denn egal ob es gewollt ist oder nicht,- unser Rezensent ist sich da nicht ganz sicher – Kunkel schafft es bravourös, auf der Schmutz-Kante zwischen Schmuddelliteratur und größenwahnsinniger Übertreibung zu balancieren. Da hat jemand, der an einem obszönen NS-Roman grandios scheiterte, sein Genre gefunden.“

– DEUTSCHLANDFUNK, 14.11.2008

So geschlossen wie Kuhls Kosmos ist Kunkels Romanwelt übrigens allemal. Selbst in dem Skandalbuch Endstufe, 2005 nach der den Eklat einleitenden Ablehnung bei Rowohlt im Berliner Eichborn-Verlag erschienen und von nahezu allen deutschen Feuilletons aufs Genüsslichste verrissen, treibt sich ein Vorfahr jenes Frankfurter Chemielaboranten Fußmann herum, der für Kuhl, Rio und Sonny den Stoff mixt. (…)Und dennoch ist Kuhls Kosmos ein ganz eigenständiges Buch geworden. Eines mit Humor und grimmigem Ernst. Ganz entschieden gegen jede Art von Zeitgeist verfasst – damaligen wie heutigen – und mit seinem Hang zu gallig-polemischen Rundumschlägen wahrscheinlich wieder nicht jedermanns Sache. Man muss seine Vorgänger nicht kennen, um es zu lesen.

– JOCHEN KÖNIG, „Krimi Couch“, 12/2008

ARCHIV TRIVIA:

Mit »Kuhls Kosmos« entführt Kunkel seine Leser erneut zurück in die Siebziger Jahre und an den Ort seiner Jugend –  das ans Frankfurter Gallus-Viertel grenzende „Kamerun“.  Der Roman nimmt den Faden dort auf, wo »Das Schwarzlicht-Terrarium“ 2000 abbrechen musste.

KUNKEL: „Der Roman war ursprünglich Teil einer Trilogie, was seitens der Feuilletons zu der irrigen Annahme führte, der Rowohlt-Verlag habe das »Terrarium« von weit über 1000 Seiten auf 640 Seiten gekürzt.“

Anmerkung: Wer 640 und 333 Seiten zusammenzählt, kommt in etwa auf die Seitenzahl des Ur-Manuskripts, das 1999 von dem mit Kunkel befreundeten und 2001 verstorbenen »Pulpmaster«-Verleger Erich Maas lektoriert wurde. Wie schon »Das Schwarzlicht-Terrarium« und »Endstufe«, so zählt auch »Kuhls Kosmos« zu der 1996 in Amsterdam konzipierten Trilogie „ULTRALOW“. Der dritte  Teil »Disco, Dachau, Doppeldotter« ist bis heute NICHT PUBLIZIERT.

KUNKEL (12.2.2008): „Es ging mir in erster Linie darum, meine versaute Jugend in der amerikanischen Kolonie West-Deutschland einzufangen. Während ich tagsüber in einem unterirdischen Pelzlager Rotfüchse sortierte, war ich fast jede Nacht unterwegs , und erlebte die Disco-Welle als Real-Abstraktion des amerikanischen Albtraums.“

»Kuhls Kosmos« beschreibt die dunkle Seite der Disco-Kultur und verortet ihre Anfänge im kriminellen Rotlichtmilieu. Über diese Anfänge äußerte sich bereits der Frankfurter DJ SVEN VÄTH in der SÜDDEUTSCHEN ( 14. April 2002): „Man muss sich das in etwa so wie in Thor Kunkels Frankfurt-Roman »Das Schwarzlicht-Terrarium« vorstellen, sehr halbseiden, sexy und proletarisch.“

Doppelbödig und schwarzhumorig schleicht sich »Kuhls Kosmos« gleich einem listigen Verführer an und mogelt mit lässiger Hand aus einer vor Zitaten und Augenzwinkern berstenden Neo-Pulp-Fiction seine Message hervor:

„Schon komisch”, sagte er noch. „Du denkst die Siebziger Jahre sind vorbei, okay, aber vielleicht war es auch schon die ganze verdammte Ewigkeit, die wir hatten, und jetzt kommt nichts mehr, Sonny, rein gar nichts.”